Ostthüringer Zeitung vom 24.01.2009

Sorge um Brot Bernd


Erfinder appelliert an Entführer
Große Sorge um Bernd das Brot: Von der beliebten Figur des Kinderkanals (Ki.Ka), die in der Nacht zum Mittwoch vor dem Erfurter Rathaus verschleppt wurde, fehlte gestern weiter jede Spur. Eine Gruppe von Hausbesetzern, die mit dem Verschwinden des depressiven Kastenweißbrots in Verbindung gebracht wurde, dementierte eine Verwicklung. Der Erfinder der mit einem Grimme-Preis ausgezeichneten TV-Kultfigur, Thomas Krappweis, appellierte an die Entführer, Bernd freizulassen.
"Wir haben bisher noch keine Spur", sagte Polizeisprecher Manfred Etzel gestern. Man nehme den Vorfall ernst. Auf der Internet-Videoplattform YouTube war ein Bekennervideo zu sehen, in dem behauptet wurde, die gut zwei Meter hohe Figur aus Plaste sei von Jugendlichen entwendet worden, die seit 2001 das Gelände der früheren Firma Topf & Söhne in Erfurt besetzt hielten.

Indessen dementierten die Hausbesetzer, etwas mit der Entführung zu tun zu haben. Im MDR erklärten sie, die Aktion gehe wohl auf das Konto von Sympathisanten. Weiter hieß es, die Figur befinde sich nicht auf dem Gelände des besetzten Hauses, das demnächst geräumt werden soll.
Erfinder Krappweis appellierte an die Entführer, das kurzarmige Kastenbrot freizulassen. "Entführungen, und seien es auch nur Entführungen von Brot, halte ich für das falsche Mittel, um politische Ziele durchzusetzen", sagte Krappweis. Es sei auch keine inszenierte PR-Aktion, davon hätte er gewusst.