Thüringische Landeszeitung vom 07.04.2009

Ein Zeichen der Besetzer


Aktion warb um Aufmerksamkeit und war schnell beendet
Erfurt. (tlz/lys) Gescheitert ist noch am Tag der Aktion die Besetzung der ehemaligen Villa der Familie Topf in der Rubensstraße. Ein Anwohner hatte Samstag die Polizei informiert, als er das Transparent "Topf Villa besetzt" am Tor entdeckt hatte. Von den Besetzern sei keiner mehr da gewesen, als die Polizei eintraf. Die Besetzer selbst gaben am Sonntagabend eine Pressemitteilung heraus, in der sie betonten, mit der Aktion erneut auf den Abriss der Industriebrache Topf & Söhne sowie die drohende Räumung des Besetzten Hauses aufmerksam machen zu wollen.
Der Versuch, ein Haus am Heckerstieg zu besetzen, ist nach Angaben der Polizei ebenfalls verhindert worden. Als die Beamten eintrafen, sollen etwa 20 junge Leute geflüchtet sein, von 21 Menschen wurden Personalien aufgenommen und sie mussten das Gelände verlassen. Ein Teil von ihnen gehört der Gruppe der Besetzer auf dem Topf-und-Söhne-Gelände an, sagte Polizeisprecher Manfred Etzel auf Anfrage der TLZ. Der Eigentümer habe Anzeige erstattet. Als namentlich 19 Menschen am Freitag vom Landgericht Erfurt zur sofortigen Räumung des Besetzten Hauses verurteilt worden waren, hatten Besetzer und Sympathisanten weitere Aktionen und Widerstand angekündigt (TLZ berichtete).
Für den Fall einer Räumung des Besetzten Hauses auf dem ehemaligen Gelände von Topf & Söhne wollen zudem rund 200 Menschen eine Sitzblockade veranstalten. Unterstützt wird die Aktion von der Grünen Jugend, der DGB-Jugend, den Jusos, dem Jugendbüro RedRoXX, der Offenen Arbeit und anderen, wie eine Sprecherin mitteilte.