Krieg den deutschen Zuständen! - Pressemitteilung der Gruppe yafago und der HausbesetzerInnengruppe zum Naziaufmarsch in Erfurt am 23.3.2002

Den Naziaufmarsch am 23.03.2002 in Erfurt verhindern!

Für den 23.03.2002 mobilisiert der Nationale Widerstand Jena zu einer Demonstration unter dem Motto: "Kein deutsches Blut für US - Interessen" nach Erfürt. Unter den Gruppen und Einzelpersonen, die gegen den Aufmarsch der Faschisten vorgehen wollen, kommt es notwendigerweise zu einer Diskussion, wie der Demonstration sowie dem oben genannten Motto entgegengetreten werden kann. Das wir nicht wie die PDS unter dem Motto; "Für Frieden auf Erden" mobilisieren werden, dürfte eigentlich klar sein. das Motto Innerhalb der Zivilgesellschaft und auch in Teilen der Linken wird dieses Motto nicht auf große Bauchschmerzen stoßen, würden sie doch selbst gerne unter diesem Motto, die Blut&Boden- Rhetorik natürlich ausgenommen, demonstrieren. Das eigentliche Problem sind an dieser Stelle die "Nazis" und nicht mehr ihre Position. So konnten auch auf den Friedenskundgebungen Positionen geäußert werden, wie "jetzt machen die Amis in Afghanistan das gleiche, was sie auch in Dresden gemacht haben". So wird heute die Bombardiemng Nazideutschlands mit anderweitigen Kriegsemsätzen gleichgesetzt. Als Deutschland militärisch gegen Jugoslawien vorging gab es zwar auch Proteste gegen den Kriegseinsatz, von so großer Zustimmung für die Friedensbewegung von Medien und Bevölkerung konnte jedoch keine Rede sein. Die aktuelle Kritik an der amerikanischen Regierung wegen des Afghanistaneinsatzes hatte seinerzeit wegen des Jugoslawieneinsatzes keine weitreichendere Kritik an Rot/Grün und deutscher Außenpolitik zur Folge. Im Mittelpunkt der Kritik steht eben nicht die aggressive Außenpolitik der USA. Das eigentliche Problem, was Nazis bis Rot-Grün beschäftigt, ist die mangelnde Vorherrschaft Deutschlands in weltpolitischen Auseinandersetzungen. Lassen wir die Faschisten beiseite, aufgrund ihrer relativen gesellschaftlichen Unbedeutsamkeit, so können wir beobachten, wie die EU, mit Deutschland in der Vorreiterrolle, kontinuierlich daran arbeitet, ein eigenes Gegengewicht gegenüber der, in der NATO dominierenden, USA aufzubauen. Dies muß eine radikale Linke genauso entschlossen zurückweisen wie die NATO, die ein Kontrollinstrument der westlichen Staaten über den Rest der Staatenwelt darstellt. Die Nazis greifen demnach auch ein Motto auf, mit dem sie gesellschaftliche Zustimmung erhoffen können. Und die ist ihnen stellenweise nicht einmal ungewiß. Deshalb kann sich unser Kampf nicht auf eine momentane Randerscheinung der kapitalistischen Gesellschaft, den Nazis, beschränken. Eine Gesellschaft, die zum Krieg gegen Jugoslawien weitgehend schwieg, die stellenweise mit antiamerikanischen und antisemitischen Weltbildern gegen den Afghanistaneinsatz auf die Straße ging und die einer Standortlogik entsprechend aufschreit, wenn ein ausländischer Professor verprügelt wird und schweigt, wenn es der unbekannten Asylbewerberin von nebenan an den Kragen geht, ist der eigentliche Gegenstand unserer Kritik. Kapitalismus abschaffen - Für den Kommunismus! Die Nazis werden am 23.03. - sofern sie marschieren sollten- gegen die USA auf die Straße gehen. Für uns stellt es keine Alternative dar, uns deswegen hinter irgendein Interesse zu stellen. Dafür gibt es für uns keinen Grund.. Vielmehr sollten wir aufzeigen, daß keine, der sich im Angebot befindlichen Lösungen, die unsere ist. Unsere Aufgabe sollte vielmehr sein, gesellschaftliche Konflikte zuzuspitzen, um dadurch aufzuzeigen, daß unsere Alternative immer nur auf die radikale Umwälzung der bestehenden Verhältnisse abzielt. Antifa-Offensive-23.03 Wir möchten am 23.03 auch Menschen m unsere Aktionsformen einbeziehen, die aus der alleinigen Ablehnung gegen die Faschisten auf die Straße gehen. Selbstverständlich nicht ohne zu vermitteln, daß sich unser Kampf nicht ausschließlich auf Nazis beschränkt, sondern sich gegen gesellschaftliche Verhältnisse richtet. ."Uns geht es darum, in der Konfrontation mit dem Staat gesellschaftliche Konflikte zuzuspitzen und offen erkennbar zu machen, Bewußtsein zu schaffen anstatt es zu verschütten, zu polarisieren und bei den Einzelnen die Notwendigkeit und Möglichkeit zur Positionierung, den radikalen Bruch mit den Verhältnissen zu provozieren." (danach ist davor, antifa [m] zum 16.06.2001 in Göttingen) In letzter Zeit sind wieder verstärkt Nazis in der Erfurter Innenstadt zu sehen. Dagegen aktiv zu werden lohnt sich nicht nur am 23.03.2002. Laßt uns am 23.03 gemeinsam anfangen, den Nazis die Straße streitig zu machen und ihnen den Weg nach Hause zu zeigen. Ihnen allen sei ein frühes Stalingrad gewünscht!

No Pasaran! - Sie kommen nicht durch!

Gruppe yafago - organisiert in [ATAG] und HausbesetzerInnengruppe