Pressemitteilung vom 9.11.2006

Kundgebung zur Unterstützung der Initiative für die Ausstellung "11000 jüdische Kinder - mit der Reichsbahn in den Tod"


Am 9.11. versammelten sich um 17.00 Uhr ca. 20 Personen vor dem Erfurter Hauptbahnhof, um an die Deportation jüdischer Menschen in Konzentrations- und Vernichtungslager zu erinnern. Damit sollte vor allem der Forderung nach der Präsentation der Ausstellung "11000 jüdische Kinder" in den Bahnhöfen der Deutschen Bahn AG, dem Nachfolgeunternehmen der Deutschen Reichsbahn, Nachdruck verliehen werden.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war die Deutsche Reichsbahn verantwortlich für den Transport der zu deportierenden Menschen an die Orte der Vernichtung. Dabei wurden unter anderem zwischen 1942 und 1944 mehr als 4 Millionen Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager transportiert.
Die Ausstellung "11000 jüdische Kinder - mit der Reichsbahn in den Tod" von Serge und Beate Klarsfeld zeigt über 150 Schwarz-Weiß-Fotos und private Bilder von jüdischen Kindern, die später mit der Deutschen Reichsbahn nach Auschwitz deportiert wurden. Seit über zwei Jahren existiert die Forderung, diese Ausstellung auf deutschen Bahnhöfen zu zeigen. Das Management der Deutschen Bahn AG weigert sich jedoch beharrlich die Wanderausstellung zu zeigen. Wie der aktuellen Presse zu entnehmen ist, spitzt sich die Auseinandersetzung um das Zeigen der Ausstellung weiterhin zu.
Auf der Kundgebung wurde ein Redebeitrag verlesen, Informationsmaterial verteilt und die Diskussion mit PassantInnen gesucht. Die Forderung nach der Ausstellung der Dokumentation in Bahnhöfen der Deutschen Bahn AG stieß dabei auf reges Interesse.
In mehreren Thüringer Städten fanden am gleichen Tag Kundgebungen zur Unterstützung der Ausstellungsinitiative statt. Der Umgang mit der Realität der industriellen Vernichtung von Menschen kann nicht darin bestehen, die Verstrickung des eigenen Unternehmens möglichst wenig publik werden zu lassen. Deshalb fordern wir, dass die Deutsche Bahn AG, sich der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Unternehmens stellt und ihre Verweigerungshaltung gegenüber dem Zeigen der Ausstellung "11000 jüdische Kinder" auf ihren Bahnhöfen aufgibt.

Die BesetzerInnen des ehemaligen Topf & Söhne Geländes