Pressemitteilung vom 18.9.2003

Presseerklärung zu den Verhandlungen über den Verkauf des ehemaligen Topf & Söhne Geländes

Seit einigen Wochen gibt es Verhandlungen eines Investors mit dem Förderkreis Topf & Söhne über den Umgang mit der Geschichte des Geländes bei einem eventuellen Kauf (laut MDR-Thüringenjournal vom 15.Juli 2003). Die Firma Topf & Söhne stellte die Öfen für die Krematorien und die Belüftungsklappen für die Gaskammern in Konzentrations - und Vernichtungslagern wie Buchenwald und Auschwitz her. Dies ist ein Beispiel für die Beteiligung ganz normaler Deutscher am Holocaust.
Die BesetzerInnen des ehemaligen Topf & Söhne Geländes werden auch nach einem Verkauf des Geländes Raum benötigen, um weiterhin Politik, Kultur und Wohnen in einem Projekt zu verbinden. Ein wichtiger Teilaspekt des Politikverständnis der BesetzerInnen ist die radikale Geschichtspolitik: Die Ursachen des nationalsozialistischen Vernichtungswahns sollen ergründet und zu ihrer Beseitigung soll beigetragen werden. Eine Sprecherin der BesetzerInnengruppe dazu: "Radikale Geschichtspolitik finden wir auch und besonders auf diesem Gelände sehr wichtig - auch nach einem Verkauf, unabhängig davon, ob das Gelände besetzt ist oder nicht."
Um eine Aufarbeitung der Geschichte des Geländes bemüht sich seit 1999 der "Förderkreis Topf & Söhne" . Eine Sprecherin der BesetzerInnengruppe: "Wir unterstützen das prinzipielle Anliegen des Förderkreises Topf & Söhne, auf diese Örtlichkeit aufmerksam zu machen und eine möglichst breite Auseinandersetzung auf diesem Gelände zu ermöglichen."


Die BesetzerInnen des ehemaligen Topf & Söhne Geländes