Presseerklärung 20.April 2001

"Deutschland denken heißt Auschwitz denken"

Am 20. April, dem ersten Jahrestag des Brandanschlages auf die Erfurter Synagoge, haben 3 Hausbesetzer(innen) ein Transparent aus dem Erfurter Rathaus entrollt. Auf dem 3x5m großen Transparent war zu lesen:
"Deutschland denken heißt Auschwitz denken!
20.4.2000 Brandanschlag auf die Erfurter Synagoge -Kein Vergeben-kein Vergessen!"
Bereits nach 3 Minuten wurde das Transparent wieder durch die Stadtverwaltung entfernt.
Eine Pressesprecherin der Gruppe dazu: "Auch wenn wir gerade alle Hände mit dem besetzten Topf&Söhne Gelände zu tun haben, war es uns wichtig, dass dieser antisemitische Anschlag nicht vergessen wird. -Kein Vergeben- gilt einer Gesellschaft, die solche Anschläge möglich macht und den Nationalsozialismus möglich machte. Also haben sich ein paar Leute vom Gelände zu dieser Aktion entschlossen. Das Rathaus haben wir gewählt, weil es ein öffentlicher Ort an einem öffentlichen Platz ist. Denn dort muss die Auseinandersetzung mit Antisemitismus stattfinden: in der deutschen Öffentlichkeit. Dass die Stadt unser Transparent sofort wieder entfernt, damit haben wir gerechnet. Zu oft haben wir bereits erlebt, dass der Stadt an "Ordnung" und "Sauberkeit" mehr liegt als an couragierten Verhalten.