Antideutsche Kritik

Die Kritik ist keine Leidenschaft des Kopfes, sondern der Kopf der Leidenschaft

Abschlusserklärung der KPFiHVV

»ATTAC, das die Besteuerung spekulativer Kapitalflüsse fordert, wird eine Analyse vorgeworfen, die zur Stabilisierung der Machtverhältnisse des Kapitalismus beitrage, da sie sich auf die Kritik des spekulativen Kapitals beschränkt und so die patriarchalischen und rassistischen Aspekte des globalisierten Kapitalismus außen vor lassen. An dieser Stelle wird EarthFirst! zitiert, überraschend aber gut.«[1] Antikapitalismus, Antisexismus und Antirassismus - zusammen der Kampf gegen die Triple-Oppression (engl. dreifache Unterdrückung) ? sind im oben notierten Zitat vereint. Damit auch viel von dem, was in unserer Kritik steht. Der autonome Antikapitalismus, Antisexismus und Antirassismus ist nicht unser Projekt. Man/frau kann gegen eine spekulative, rassistische und sexistische Globalisierung kämpfen und im Land, das Auschwitz möglich machte, zu Antisemitismus schweigen. Man/frau kann antirassistisch, antisexistisch und vor allem antikapitalistisch sein und doch gegen Menschenverachtung[2] nichts einzuwenden haben. Eine Kritik in drei Teilen.

" ...mensch ist das ungerecht"[3]

Eine der vielleicht größten Lügen der sog. »undogmatischen« BRD-Linken ist es stets gewesen, sich in der Wahl zwischen Erkenntnis- und Bedeutungsgewinn zugunsten des letzteren zu entscheiden. Die Bereitschaft zu Verdrängung und Anpassung scheint mit zunehmender Marginalität revolutionärer Kritik, stetig gewachsen zu sein; und so wurden allerlei massenfähige Hirngespinste populär. Die Erfurter Szene ist hier leider keine Ausnahme.

Sei es die HausbesetzerInnenagitation in Manier der Siebziger, welche die werte Nachbarschaft auffordert, sich dem rebellischen Lebensstil anzuschließen[4], seien die Anti-Castor Proteste im Stil der Achtziger [5], wo deutsche UmweltschützerInnen Seite an Seite mit deutschen Autonomen ihre Heimat gegen den Giftmüll verteidigen oder sei es die Antiglobalisierungsbewegung von heute, die ihre Unwahrheit freundlicherweise bereits in ihrem Namen festgehalten hat [6]. Der Artikel der KPFiHVV zur falschen Kapitalismuskritik der Hausgruppe squatnoize, wollte auf eben diesen Fehler aufmerksam machen [7]. Er wollte zeigen, dass die radikale Linke in Erfurt keineswegs vor dem falschen, Herrschaft affirmierenden Bewusstsein gefeit ist; und das an dem Beispiel eines kleinen Beitrags einiger Mitglieder von squatnoize. Uns wurde oft vorgehalten, sich an diesem Zehnzeiler abzuarbeiten, sei gemein u.ä., weil er gar keine Kapitalismuskritik sein wolle und außerdem nur schlecht formuliert sei. Allen anderen Entgegnungen voran, ist diese unangebracht. Denn da diese falsche Gesellschaft eben solch falsches Bewusstsein als typisch bürgerlichen Reflex hervorbringt, ergibt sich zweierlei: Erstens ist es absolut notwendig eine grundlegende Gesellschaftskritik zu denken, bevor ich zu konkreter Politik Stellung beziehe. Zweitens sind schlechte Formulierungen und das, was nicht gesagt wird, Einladungen für das Ressentiment. Die übrigen Reaktionen und Vorwürfe waren in zwei antwortenden Texten recht gut zusammengefasst.

Schade war bei beiden, dass sie größtenteils mal mit richtigen, mal mit falschen Argumenten am Gegenstand vorbei diskutierten: Wo wir die Ideologie von D.I.Y. kritisierten, verteidigten eine Hausbesetzerin [8] und Kalle Ermittlung [9] vor allem die Praxis des Hauses, wenig Geld für Konzerte und Veranstaltungen nehmen sowie mit den Leuten Hausplenums keine Arbeitsverträge zu schließen. Wo ihre Kritik über Ignoranz des tatsächlichen Textes hinaus ging, war sie stellenweise kaum besser als der D.I.Y. Text. [die Praxis des Hauses bezüglich seiner Veranstaltungen] ist keine antikapitalistische Praxis und dennoch resultiert einer Ablehnung kapitalistischer Prinzipien, die den Zugang zu solchen Veranstaltungen nur denen ermöglichen, die viel Geld dafür bezahlen können. schreibt die Hausbesetzerin und muss sich die Frage stellen lassen, welche Prinzipien sie zur Elendsverwaltung veranlassen. sie muss der ebenso banalen wie erfreulichen Tatsache, dass die Veranstaltungen des Hauses billig sind, einen antikapitalistischen Anstrich verleihen und redet so jener von uns kritisierten Vorstellung von Kapitalismus als bloßes Ungerechtes das Wort. Hauptsächlich umgehen die AutorInnen das eigentliche Problem, dichten dem KPFiHVV-Artikel die absurdesten Aussagen an, um dann mit dem Eifer eines Don Quijote zu zerreißen. - Wer so verwegen wie blindlings seine Gemeinschaft verteidigt, bestätigt diese alte Lüge der Linken, nämlich trotz revolutionärem Anspruch grundlegender Kritik an den aktiven Massen und an sich Selbst zurückzuschrecken. Das hat fatale Folgen: Die Prämissenverschiebung von Wahrheit zu Gemeinschaft. Nicht die Erkenntnis ist länger Bewegungsgrund des Handelns, sondern die handelnde Gemeinschaft selbst. So trifft ein Spruch, der den Eingang des besetzten Hauses ziert, das Gemeinsame der autonomen Gemeinschaft wie kein zweiter: »Autonome Jugend - für die Gesellschaft übersensibel«. Oder mit anderen Worten[10]: »Praxisfixierte Plena hingegen vergessen über dem Organisieren den Inhalt, der dann bestenfalls noch als schmückendes Beiwerk ein Schattendasein fristet - dafür werden die kalten sinnentleerten Organisationsstrukturen durch angedrehte Wärme und Zusammengehörigkeitsgefühl anheimelnd gemacht. In Ermangelung eines verbindlichen Inhalts flüchten die vom Zerfall längst betroffenen Gruppen sich in romantische Anwandlungen und kompromittieren damit nicht nur jeden Anspruch auf grundsätzliche Alternative, sondern werden auch nach Feinden suchen müssen, welche die herbeigesehnte Gemeinschaft angeblich verhindern.« Um nicht falsch verstanden zu werden: Kritik ist freilich nur dann etwas anderes als bürgerliches Studium, wenn sie auf die Praxis zielt. Demnach ist dies keineswegs ein Appell sich in theoretischen Lesezirkeln von der Wirklichkeit abzuschotten, sondern vielmehr die Forderung, die permanente Zerreißprobe zwischen Wahrheitsanspruch und praktischer Veränderung durchzustehen.

" No Means No Means No"[11]

Von Mai bis Juli des Jahres 2001 erschien in der Spunk eine Artikelserie, die Frauen eine Stimme verleihen sollte, weil sie Frauen sind. Von der verantwortlichen Gruppe wurde behauptet deren Positionen seien in der Patriarchatsdiskussion zu wenig vertreten. Das Identitätsprojekt ging nicht auf, die Frauen widersprachen sich. Einigkeit schien jedoch in der Frage des Definitionsrechtes zu bestehen. Gemeint ist das Recht eines mutmaßlichen Übergriffsopfers über die Definition was ein Übergriff sei und was nicht, samt der Konsequenzen für den ausgemachten Aggressor. Dem widersprach ein Genosse der KPFiHVV[12]. Karla K.[13] und andere antworteten. Auch wenn sie gerne Phänomene bekämpfen möchte und ihr jede Theoriebildung suspekt ist, kritisierte sie den Artikel treffend. In Peters Artikel steht eine ganze Menge Blödsinn drin. Sowohl die »Einschränkungen zum Schluss« als auch die unreflektierte Ablehnung von Willkür[14] ziehen der Kritik die Zähne. Ebenso gilt es den von Karla K. thematisierten Widerspruch zwischen der Anerkennung des Definitionsrechtes und der Ablehnung desselben aufzulösen.
Doch denken wir das Definitionsrecht konsequent zu Ende. Es ergeben sich hieraus zwei mögliche Szenarien. Wer Vergewaltigung und vor allem die Bilder und Vorstellungen, die wir alle dazu im Kopf haben, als militant bekämpfenswert erachtet, kann sich nur noch eine Gesellschaft organisieren, die der ständige Terror regiert. Wenn es keine Grenze dessen gibt, was eine Vergewaltigung ist, hat jeder permanent mit Sanktionen zu rechnen. Wer das Leben eines Menschen im Zweifelsfall von der Befindlichkeit eines anderen abhängig macht, kann nur den Terror wollen. Das ist mehr als eine theoretische Option. Wer mit Gaspistolen in Kneipen feuert, in denen ein mutmaßlichen Vergewaltiger regelmäßig verkehrte, ist da nah dran[15], ebenso wer Plakate a la »Dead Man Can't Rape« klebt. In der Konsequenz ist das eine Gesellschaft, welche das Verlangen eines Menschen nach einem anderen nicht kennen will, der jede Beziehung ohne äußeren Zwang suspekt sind. Das wollen die GenossInnen nicht. Bei ihnen hört sich das hingegen etwa so an: »Nicht zuletzt werden durch den Namen [Liebe] entgegengesetzte Interessen verdeckt und die Herrschaftsstruktur lässt es zu, dass die überlegene Person ihre Interessen durchsetzen, über eine andere Person verfügen kann. So ist es wenig verwunderlich, dass der Großteil der Vergewaltigungen nicht in dunklen Parks geschehen, sondern innerhalb von RZBs [romantische Zweierbeziehungs].«[16] Die Banalisierung sexualisierter Gewalt wird hier auf die Spitze getrieben. Skandal ist nicht mehr das Interesse, das einer Vergewaltigung zugrunde liegt, sondern lediglich, dass sich ein Interesse durchsetzt. Die Verweigerung der Sexualität wird hier der Durchsetzung gleichgesetzt. Wenn es keinen Begriff von Vergewaltigung mehr gibt, wenn alles und nichts eine Vergewaltigung darstellt, dann sagt der Begriff eben alles und nichts und ist damit obsolet. Diese Ungenauigkeit treibt nicht nur im zitierten Beispiel seltsame Blüten, man/frau stelle sich eine vergewaltigte Frau vor, welche erleben muss, dass jeder sexuelle Überzeugungsversuch dem gleichgesetzt wird, was sie erlebt hat. Doch auch diese Konsequenz wird nicht umgesetzt. Sanktionen halten sich alle BefürworterInnen des Definitionsrechtes offen. Insgeheim gibt es ihn nämlich doch, den Begriff einer Vergewaltigung, der sich vom landläufigen gar nicht so sehr unterscheidet. Sonst würde das Definitionsrecht in eine der beiden Richtungen konsequent zu Ende gedacht. Was herrscht ist das stumme kollektive Einvernehmen, das einem nie eine/r erklärt. Wem die stumme Übereinkunft suspekt ist, sei aufgefordert gegen das Definitionsrecht zu streiten.

" gegen die Ideologie der Ungleichheit"[17]

In Durban versammelten sich im September 2001 die Antirassisten[18] der Völker dieser Welt. Nach dieser Konferenz bemerkte die UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge anerkennend, dass sich so viele Perspektiven auf eine gemeinsame Resolution einigen konnten. Es verwundert durchaus, dass die einstigen Kolonialmächte sowie die einstigen Kolonien sich auf eine gemeinsame Resolution einigen konnten, gerade bei dieser Konferenz. Sie konnten es doch und einigten sich darauf, das volle Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge anzuerkennen. Die Basis bestehend aus NGOs, die ausgerechnet den 1.September[19] zum Tag der Landlosen erklärte, hielt von moderaten Tönen nichts, sondern verlangte offen das Ende des »exklusiv jüdischen Staates«.
Wem sich die Welt vor allem als rassistisches Unterdrückungsverhältnis darstellt, wer von Kapitalismus, gegensätzlichen Interessen und dessen negative Aufhebung in der Volksgemeinschaft und der Jagd auf Juden nicht reden will, landet in Durban. Denn nach diesen Maßstäben gemessen ist Israel tatsächlich ein ziemlich uncooler exklusiv jüdischer Staat der seine Interessen gegen das palästinensische Volk durchsetzt. Wer dagegen von Auschwitz weiß, wer weiß, dass Kapitalismus und Antisemitismus nicht zu trennen sind, wird verstehen, warum dieser Staat exklusiv und bewaffnet sein muss. Der Antirassismus setzt die Idee der Menschenrechte, also der Gerechtigkeit unter und die Gleichheit der Menschen, gegen die Ideologie der Ungleichheit«. Damit tritt er sich fest im Fettnäpfchen der bürgerlichen Gesellschaft. Die Behauptung, alle Menschen seien gleich, blamiert sich an der Wirklichkeit. Jeder Mensch unterscheidet sich vom anderen, das ist trivial. Das meint der Antirassismus auch nicht, sondern die abstrakte Gleichheit vor Recht und Markt. In dieser Erkenntnis steckt bereits die Kritik am Antirassismus. Er bleibt im Kapitalismus verhaftet, sind doch Gerechtigkeit und Gleichheit notwendige Voraussetzung für Tausch, Konkurrenz und Profitmaximierung. Dem emanzipatorischen Anliegen der Kritik am Rassismus bricht dieser Antirassismus das Bein, indem er von Kapitalismus nicht reden will, sondern ein eigenständiges Unterdrückungsverhältnis behauptet. Warum alle Menschen jenseits des bürgerlichen Ideals gleich sein sollen, vermag der Antirassismus aber auch nicht zu erklären, es sei denn er lässt sich auf das Spiel der RassistInnen ein und behauptet eine Natürlichkeit dieses Zustandes. Das blamiert sich aber bereits an der Durchsetzungsgeschichte von Kapital und Nation, somit der Menschenrechte. Warum sollte die Natur gegen die Feudalherren erst durchgesetzt werden müssen? Gleichheit gegen Ungleichheit zu stellen ist nicht nur deshalb ein hoffnungsloses Unternehmen, weil die Gleichheit der Ungleichen die Ungleichheit beständig konserviert, sondern auch, weil sie sich ebenso abstrakt bedingen. Da der freie und gleiche Bürger sich als naturgeformten Menschen - Menschenrechte - setzt, erkennt und - vor allem - erkannte er in allen ohne Warentausch den »Untermenschen«. Gleichheit und Ungleichheit sind ohne einander nicht zu denken. Rassismus als eigenständiges Unterdrückungsverhältnis treibt zuweilen skurrile Blüten. Worte wie »Verwertungsrassismus« sind Ausdruck dieser Begriffslosigkeit. Wo Rassismus die Welt strukturiert, ist die Verwertung nur noch Erscheinung. Selbst als die deutsche Wirtschaft ihr Interesse an ausländischen Fachkräften entdeckte, bemerkten die AntirassistInnen nicht, dass es kein Rassismus ist, der den Indern entgegenschlägt, sondern die Logik des Kapitals. Indischen SpezialistInnen stehen die Grenzen nicht offen und äthiopischen Flüchtlingen nicht geschlossen da, weil sie anders sind, sondern weil sie den Deutschen im Kern gleichen. Der Inder ist Arbeitskraft, der Äthiopier nicht. Wenn »uns die Ausländer die Arbeitsplätze wegnehmen«, dann ist diese Wahrnehmung nur möglich, wenn AusländerInnen erst einmal die prinzipielle Gleichheit als Arbeitskraft unterstellt wird. Diese Angst, dass die »Untermenschen« doch Menschen sind, wie man/frau selbst, und dass man/frau entwertet werden kann, ist es, die zu Angriffen auf AusländerInnenunterkünfte treibt. Das Erkennen des Gleichen im Anderen ist aktuell wesentlich stärker als zur Kolonialzeit. Der Bezug auf Gleichheit und Gerechtigkeit beschert dem Antirassismus merkwürdige UnterstützerInnen. GlobalisierungsgegnerInnen, die vor allem gegen die »Macht der Banken und Konzerne« zu Felde ziehen und AntiimperialistInnen, die der Fremdherrschaft den Krieg erklärt haben, unterstützen das antirassistische Anliegen bereitwillig. Dass sich das Selbstbestimmungsrecht der »echten« Völker[20] und der Antirassismus mitnichten ausschließen, sagt schon die Empirie. Nicht nur der Aufruf der volkstümelnden AntiimperialistInnen von Libertad[21] zur Online-Demo gegen Abschiebungen beweist das praktisch. Die antirassistische Parole »Fluchtursachen bekämpfen, nicht Flüchtlinge!« werden sie wohl unterschreiben, denn Entwurzelung ist ihnen ein Graus und Verbundenheit mit dem Volk ein Gut. Das Individuum ist da nur noch Exemplar seiner Gemeinschaft. In dieser soll der Mensch verhaftet bleiben, drum gilt es die »Fluchtursachen« der Völker zu bekämpfen.
Diese Erkenntnis bedarf nicht viel der Ideologiekritik. In der Spunk stand es ja geschrieben: Die Antideutschen sollen gefälligst das Maul halten, denn »die Deutschen haben nach Auschwitz ein für allemal das Recht verwirkt, den Rest der Welt darüber zu belehren was Zivilisation heißt.«[22] Ein jeder Deutscher ist Exemplar seiner Gemeinschaft[23], sein Denken bestimmt das Kollektiv. Die Entscheidung für oder gegen das Deutschtum gibt es nicht. Kritik von Deutschen am Deutschtum kann es für den Autor nicht geben. Das ist nicht nur das Ende jeder Emanzipation, das ist die Schicksalsgemeinschaft von links.
Dass so etwas nicht nur in der Spunk möglich ist zu sagen[24], sondern auch auf linken Kongressen in Thüringen, ward am 4.November 2001 in Gera deutlich. Die Bedingungen im Heim seien katastrophal, so eine Sprecherin des Geraer Flüchtlingsheimes, es seien Serben und Albaner in einem Zimmer untergebracht worden, von der rassistischen Verwaltung - Applaus. Da applaudierte nicht die UCK, keine kroatischen Söldnerbanden, kein Grüner Außenminister, sondern versammelte AntirassistInnen aus Thüringen. Sie haben nicht die geflohenen Rassisten einer gründlichen Kritik unterzogen, sondern die Heimleitung. Gegen die Völker und ihr Selbstbestimmungsrecht hatten sie nichts einzuwenden: »Separated but equal«[25].
Die Grenzen zwischen der Denunziation rassistischer Ideologie und der Parteinahme für Volksgruppen und andere Banden scheinen fließend. Eine vernünftige Kapitalismuskritik und damit Nationskritik würde hier weiterhelfen. Das würde aber bedeuten aus der Gesinnung Antirassismus eine Analyse zu machen. Denn zuweilen hat die Situation einer Minderheit mehr mit Gerechtigkeit und Markt zutun, als mit Ungerechtigkeit und Diskriminierung, ja wir meinen den Hauptwiderspruch.

Kein Fazit

Hiermit sei die »Kommunistische Plattform in der Hausvollversammlung« aufgelöst.

Gegen Gleichheit, Gerechtigkeit und das Kollektiv!
Für eine Welt ohne Angst verschieden zu sein!
Für den Kommunismus!

KPFiHVV | Dezember 2001

[0] Karl Marx
[1] Unbekannt; rezension/fau broschüre >globalisierung und widerstand< in Spunk 11/2001; S.29
[2] U.a. Earth First trägt diese bereits im Namen und - soviel sei verraten - im Programm
[3] Zur Kapitalismuskritik siehe hier
[4] Vor einigen Wochen erschien eine Parole am besetzten Haus in der Rudolstädter Straße, in welchem die NachbarInnen dazu aufgefordert wurden, keine Miete mehr zu zahlen, im Supermarkt zu klauen und Häuser zu besetzen. Solang solche Kleinkriminalität auf das persönliche Wohl bedacht ist, mag sie ganz sympathisch sein. Wird sie jedoch, wie nur allzu oft in der Geschichte des Häuserkampfes zum scheinrevolutionären Konzept, ist sie ebenso als Ideologie zu denunzieren, wiejeder andere Reformismus.
[5] Wobei freilich letztere nicht müde werden darauf hinzuweisen, dass Atomkraft ein kapitalistisches Übel sei als ob Wertvergesellschaftung an Kernspaltung gekettet sei, ja als ob nicht jede/r noch so überzeugte AtomkraftgegnerIn ebenso überzeugte/r, naturverbundene Volksdeutsche sein könnte und zu weiten Teilen ist.
[6] Wer mit »Ihr seit G8 wir sind 6 Milliarden« gegen die »Macht der Banken und Konzerne« zu Felde zieht, hat mit grundlegenden Veränderungen bestenfalls nichts am Hut und ist ihnen schlimmstenfalls einer der größten Feinde.
[7] KPFiHVV; Kapitalismuskritik - was soll das denn sein? In Spunk 09/2001
[8] Eine Hausbesetzerin; Kapitalismuskritik - wie soll die denn nun sein? in Spunk 10/2001; S.20
[9] Kalle V.-Ermittlung; Das ultimative 70er Album ... in Spunk 10/2001; S.22
[10] Antideutsche KommunistInnen Berlin; Fragmente in Regression (siehe hier)
[11] Zur Kritik des Definitionsrechtes siehe hier
[12] Peter Pan (ein furchtbares Pseudonym); Zur Kritik der Kritik in Spunk 7/2001
[13] Karla K. (auch nicht besser); Einige Anmerkungen zur Kritik der Kritik in Spunk 10/2001
[14] Zur Kritik der Gerechtigkeit und Gleichheit siehe Abschnitt über den Antirassismus
[15] so geschehen in Berlin
[16] GegenBez; Aber dich gibt's nur einmal für mich; 2.Auflage; Erfurt 2001; S. 12
[17] Zur ausführlichen Kritik des Antirassismus siehe hier
[18] Dass es die AntirassistInnen nicht gibt, wissen wir auch. Wir versuchen uns im folgenden also auf die doch vorhanden Gemeinsamkeiten der Strömungen zu beziehen.
[19] Am 1.September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht u.a. mit der Parole »Ein Volk ohne Raum« Polen. Damit begann der 2.Weltkrieg, seitdem wird dieser Tag weltweit als Anti-Kriegs-Tag begangen.
[20] Für den »exklusiv jüdischen Staat« gilt das Recht ja offensichtlich nicht
[21] siehe www.libertad.de
[22] Unbekannt; Die Antideutschen und das Bild des >>unzivilisierten Muselmannes<< in Spunk 10/2001; S.9
[23] Interessanterweise ist genau diese Behauptung der (z.T. berechtigte) Vorwurf an die Antideutschen; Interessante Projektion.
[24] Wo jeder Blödsinn schon was zählt, weil er aufgeschrieben wurde.
[25] Leitspruch der us-amerikanischen »Rassentrennung«