Thüringische Landeszeitung vom 18.4.2001

Besetzung der Brache nicht als Druckmittel - Pfistner: Es kann keine Vorzugsbehandlung geben


Erpressen lassen werde sich die Stadt sicherlich nicht.Thomas Pfistner, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, sieht die Besetzung der Industriebrache Topf & Söhne am Sorbenweg durch eine Gruppe Jugendlicher so: Es kann nicht angehen, dass diejenigen ein Haus zur Verfügung gestellt bekommen, die am lautesten schreien oder ein Haus besetzen.Einen derartigen Automatismus lehnt Pfistner ab.Zumal der Stadtverwaltung nicht vorgeworfen werden könne, sie habe nichts getan, um den Jugendlichen und dem Allerlei e.V. ein Objekt zur Verfügung zu stellen.Es haben sich alle bemüht, doch der Verein war zu keinerlei Abstrichen an seinem Konzept bereit, meint der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses.Dennoch: Wir müssen im Gespräch bleiben, sagt Pfistner.Schon allein im Interesse der Jugendlichen, deren Sicherheit in der Industriebrache nicht unbedingt gewährleistet sei.Für die jugendlichen Hausbesetzer könne es keine Vorzugsbehandlung gegenüber freien Trägern geben, die in der Vergangenheit ebenfalls nicht sofort mit einer Räumlichkeit versorgt werden könnten, so Pfistner.Der Arranca e.V., der seit 1994 in Kirchheim, zwischen Erfurt und Arnstadt einen ehemaligen Pfarrhof als Wohnprojekt betreibt, signalisierte inzwischen seine Unterstützung für das Anliegen, in Erfurt ein selbstverwaltetes Jugendzentrum zu schaffen.Der Förderkreis Topf & Söhne solle das Anliegen der Jugendlichen in seine Konzeption für das Gelände einbeziehen.