Ruhe hier, Arbeit dort: In dem besetzten Haus auf der
Industriebrache Topf & Söhne ist friedliches Beieinander eingezogen, der
Notverwalter, Rechtsanwalt Thomas Dithmar, duldet die Hausbesetzer, die
Polizei stattete am Dienstagabend einen Besuch ab.Sie suchten zwei vermisste
Kinder.Und waren freundlich, sagte gestern Andreas Schäfer, der
Pressesprecher der Hausbesetzer.Derweil denkt der Jugendhilfeausschuss emsig
darüber nach, wie es mit den Besetzern, dem Allerlei e.V. und den
Forderungen nach einem autonomen Jugendzentrum weitergehen soll.In der
jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch wurde der
Stadtratsbeschluss von 1999 aufgehoben, der vorsah, dass die Stadt dem
Allerlei e.V. ein Gebäude zur Verfügung stellen muss.Einstimmig neu
beschlossen wurde: Wir unterstützen das Engagement von Allerlei e.V., doch
behandeln den Verein gleichberechtigt zu allen freien Trägern, erklärte
gestern Thomas Pfistner, Jugendpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion und
Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.Die Stadtverwaltung verfügt derzeit
nicht über geeignete Räumlichkeiten.Doch sie bleibt dran, fügte Pfistner
hinzu.Es wundere ihn aber, dass die Hausbesetzer bei ihrer ersten
Podiumsdiskussion am 19.April ihren Wunsch nach einem, dem derzeit
belagerten Haus adäquaten Objekt äußerten, bis jetzt aber nicht wegen
gewünschter Quadratmeter etc. bei mir vorsprachen, so Pfistner.Auch neu:
PDS- Fraktionschefin Tamara Thierbach legte der Stadtverwaltung eine Liste
mit etwa fünfzehn leer stehenden Häusern vor und lässt anfragen, wem diese
Objekte gehören.Es sind KoWo- und städtische Gebäude.Der
Jugendhilfeausschuss hat die Prüfung beschlossen, erklärte Pfistner.