Thüringische Landeszeitung vom 07.5.2005

Strom weg im besetzten Haus


Stadtwerke klemmen Kabel ab Vertrag besteht seit 2001 Keine Stellungnahmen zu bekommen

Den Strom abgestellt haben die Stadtwerke dem besetzten Haus in der Rudolstädter Straße 1: Das Kabel, das von einem Baustromkasten ins Haus führte, wurde am Mittwoch abmontiert.Dabei hat einer der Hausbesetzer bereits seit November 2001 einen gültigen Vertrag mit den Stadtwerken über den Bezug von Baustrom.Über die Gründe für die Stromabstellung, die ohne jedwede Vorankündigung erfolgte und damit nicht rechtens sei, kann der Empfänger der regelmäßigen Stromrechnungen nur spekulieren: Mitarbeiter des Servicetelefons sollen darauf verwiesen haben, dass der Schritt auf eine Entscheidung der Stadtwerke-Geschäftsführung hin in Abstimmung mit Bürgermeister Dietrich Hagemann erfolgt sei.Dies wurde von Hagemann auf Nachfrage jedoch verneint.Seitens der Stadtwerke sind wegen des Feiertages Verantwortliche erst am Montag wieder zu erreichen, hieß es auf Anfrage der TLZ.

Gerüchten zufolge soll in jüngerer Vergangenheit jemand über das Stromkabel, das zweimal Bürgersteige kreuzt, gestolpert sein und sich eine Hand gebrochen haben.Politische und kulturelle Veranstaltungen im besetzten Haus auf dem Gelände der ehemaligen Firma Topf & Söhne finden weiterhin statt die Besetzer verfügen über ein Notstromaggregat: Zu klären wird sein, wer für dessen Betriebskosten aufkommen wird.