Auf Ort für künftige Topf & Söhne-Ausstellung festgelegt
Geht es darum, nicht nur Ausstellungs-, sondern vor allem
einen Lern- und Gedenkort zu einem dunklen Kapitel der Erfurter
Stadtgeschichte zu schaffen, dann geht dies nur am Sorbenweg auf dem Topf &
Söhne-Gelände. Darin waren sich Oberbürgermeister Manfred Ruge, die
Vertreter aller Stadtratsfraktionen und beteiligten Ämter der
Stadtverwaltung einig, die sich gestern zu einem ersten Vorgespräch über den
künftigen Standort der Ausstellung Techniker der Endlösung trafen. Ein
klares Votum für den Sorbenweg wurde abgegeben. Eine in diesen Tagen
diskutierte Alternative mit dem Haus zum Mohren in der Johannesstraße wird
wegen mangelnder Authentizität als ungeeignet betrachtet, sagte Ruge nach
der Zusammenkunft. Würde es allein um einen würdigen Ort gehen, der künftig
die Ausstellung beherbergen solle, käme als der geeignetste wohl Buchenwald
in Frage, so Ruge. Da es aber vor allem um Gedenken und Lernen an
authentischem Ort gehen solle, sei das eindeutige Votum für den Sorbenweg
ausgesprochen worden. Die zentrale Lage des Hauses zum Mohren, neben dem
Stadtmuseum in der Johannesstraße gelegen, wog bei dieser Entscheidung
weniger stark.
Wir werden die grundsätzlichen Dinge dafür vorbereiten und mit den
Kaufverhandlungen beginnen, sagte Ruge der TLZ. Die
Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) hatte den Kauf des Geländes erwogen,
war aber mangels einer Zusage des Landes, das Vorhaben finanziell zu
unterstützen, davon abgerückt.
Ziel sei es, das ehemalige Konstruktionsgebäude und Teile des Geländes um
dieses herum zu erwerben, einzelne Gebäudeteile auch abzureißen, sagte Ruge.
Neben der Erlebbarkeit der alten Arbeitsstätte soll es auch Platz für
Parkplätze und Busse geben für Besucher des Geländes und der Ausstellung:
Denn ich gehe davon aus, dass dieser Ort von überregionaler Bedeutung sein
wird.
Stadtmuseumsdirektor Hardy Eidam hatte im TLZ-Interview gemahnt, dass
Besucher der Ausstellung, die sich für noch etwa zwei Jahre auf Tournee
befinden wird, nicht allein gelassen werden dürften mit dem Gesehenen. Wenn
uns die Ausstellung wichtig ist und das ist sie dann wird es auch eine
entsprechende Ausstattung mit Personal geben, kündigte Ruge an. Dazu ließe
sich zwar nicht ohnehin knapp vorhandenes Personal der Museen umsetzen, aber
möglicherweise aus anderen Bereichen der Stadtverwaltung rekrutieren, sagte
er der TLZ.