Verhandlungen laufen Neue Chance für Industrie-Brache
Es gibt wieder einmal einen Interessenten, der momentan
die Ämter durchläuft, mit der Absicht, auf dem Gelände zu investieren,
bestätigte auf TLZ-Anfrage Dr. Thomas Dithmar, der Notgeschäftsführer für
die Reste des ehemaligen Topf & Söhne-Geländes an der Weimarischen Straße.
Ob dieses Interesse mit einem Vertragsabschluss enden wird, sei allerdings
nicht absehbar. Jetzt noch nicht. Dies sei davon abhängig, wie die
Entwicklungs-Vorstellungen des Investors mit denen der Stadt vereinbar sind.
Dithmar sieht sich zur Verschwiegenheit verpflichtet, auch, um den zarten
Keim einer Möglichkeit nicht schon im Ansatz zu ersticken. Derzeit
jedenfalls sei die Eigentumsfrage bis auf einen kleinen Teil am Rand der
Liegenschaft so weit geklärt, um bei Interesse schnell handeln zu können.
Trotzdem scheint von dieser Entwicklung etwas bis zu den Besetzern des
Geländes vorgedrungen zu sein. Dort befürchtet man jetzt, dass nach dem
wohlwollenden Desinteresse des Notverwalters die Zukunft der Besetzung und
die Umsetzung eines auf dem Gelände geplanten Geschichtsortes gefährdet ist.
Vom Förderkreis Geschichtsort Topf & Söhne ist geplant, im ehemaligen
Verwaltungsgebäude, auf zweieinhalb Etagen, die Dauerausstellung Techniker
der Endlösung einzurichten, die zur Zeit durch Europa tourt.
Für die pädagogische Arbeit sind Flächen eingeplant und für einen
Computerbereich, in dem an das erinnert wird, was einst im Unternehmen
produziert wurde, u.a. Krematorien für die Konzentrationslager. Auf ein
entsprechendes Nutzungskonzept habe man sich zum Wochenbeginn in der
Stadtverwaltung bereits geeinigt, bestätigt Kulturdirektor Jürgen Bornmann.
Bleibt jetzt zu hoffen, dass die Ankündigung der Stadtverwaltung, sich ins
Verwaltungsgebäude einzumieten, mit dem Vorhaben des Investors vereinbar
ist. Vorerst steht dies in den Sternen. Das nächste Gespräch mit dem
Investor, so Bornmann, ist erst in einem Vierteljahr geplant.