Thüringer Allgemeine vom 10.10.2008

Raddemo für das besetzte Haus


Eine spontane Fahrraddemonstration für den Erhalt des Projektes "Besetztes Haus" sorgte gestern Nachmittag auf dem Anger und auf der Route zum Domplatz für Aufmerksamkeit bei Passanten.

Klingelnd und mit Rufen ihre Forderungen lautstark unterstreichend zog ein Pulk von etwa 30 Radfahrern durch die Innenstadt. Die jungen Hausbesetzer wählten Anger, Schlösserstraße, Fischmarkt, Marktstraße und Domplatz als Areal für ihre unangemeldeten, aber letztlich friedlichen Proteste. Sie wurden bei ihrer Fahrt durch die Fußgängerzonen von einem Polizeifahrzeug begleitet. Ziel der gestrigen Fahrradaktion war der Erhalt des besetzten Hauses auf dem Gelände von Topf & Söhne.Man lasse sich das Projekt, in das man fast acht Jahre Kraft und Hoffnung gesteckt habe, nicht kaputtmachen, hieß es auf einem unter Passanten verteilten Flugblatt. Der Stadt wurde darin vorgeworfen, den Besetzern noch kein ernsthaftes Angebot für ein Ersatzprojekt gemacht zu haben. Man werde nicht warten, bis irgendwann eine annehmbare Lösung ins Haus flattere, sondern für den Erhalt des Projektes kämpfen, heißt es in dem Pamphlet. Aufgerufen wurde darin zudem zu einer Demonstration unter dem Motto "Hände weg vom besetzten Haus Erfurt" am 22. November um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz.