Die Bewohner des besetzten Hauses - ein soziokulturelles Projekt auf dem
Gelände der ehemaligen Firma Topf&Söhne - wollen mit einer Demo am Mittag
des 22. November vor dem Bahnhof gegen die drohende Räumung des Hauses
protestieren. Sie laden bundesweit Gleichgesinnte ein.
ERFURT (TA). Der Investor aus Mühlhausen, der das Grundstück gekauft und Bebauungpläne
hat, steht in den Startlöchern. Die Besetzer möchten jedoch aus ihrem
Domizil nicht weichen. Seit Wochen bemüht sich die Stadtverwaltung um eine
alternative Wohnstätte, ein von ihr unterbreitetes Angebot wurde von den
Besetzern abgelehnt. Das Gelände ist verkauft, es gibt einen
vorhabensbezogenen Bauantrag. Das ist die Rechtslage. Eigentlich ist die
Stadt total außen vor, sagt OB Andreas Bausewein und fügt sofort hinzu, die
Stadt sei handelnder Moderator. Ich will eine friedliche Lösung, und ich
kann auch gut verstehen, dass es junge Leute gibt, die so leben möchten.
Aber wenn die Stadt anderen Wohnraum zur Verfügung stellt, brauchen wir für
den Abschluss eines Mietvertrages eine juristische Person. Deshalb müssten
die Besetzer beispielsweise einen Verein gründen, sagt Bausewein. Gespräche
mit Besetzern waren aus Sicht des Oberbürgermeisters teilweise von Ignoranz
und Unkenntnis auf deren Seite bestimmt. Dennoch will er den Gesprächsfaden
nicht abreißen lassen.