Thüringer Allgemeine vom 12.11.2008

Besetzer wollen protestieren


Die Bewohner des besetzten Hauses - ein soziokulturelles Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Firma Topf&Söhne - wollen mit einer Demo am Mittag des 22. November vor dem Bahnhof gegen die drohende Räumung des Hauses protestieren. Sie laden bundesweit Gleichgesinnte ein.
ERFURT (TA). Der Investor aus Mühlhausen, der das Grundstück gekauft und Bebauungpläne hat, steht in den Startlöchern. Die Besetzer möchten jedoch aus ihrem Domizil nicht weichen. Seit Wochen bemüht sich die Stadtverwaltung um eine alternative Wohnstätte, ein von ihr unterbreitetes Angebot wurde von den Besetzern abgelehnt. Das Gelände ist verkauft, es gibt einen vorhabensbezogenen Bauantrag. Das ist die Rechtslage. Eigentlich ist die Stadt total außen vor, sagt OB Andreas Bausewein und fügt sofort hinzu, die Stadt sei handelnder Moderator. Ich will eine friedliche Lösung, und ich kann auch gut verstehen, dass es junge Leute gibt, die so leben möchten. Aber wenn die Stadt anderen Wohnraum zur Verfügung stellt, brauchen wir für den Abschluss eines Mietvertrages eine juristische Person. Deshalb müssten die Besetzer beispielsweise einen Verein gründen, sagt Bausewein. Gespräche mit Besetzern waren aus Sicht des Oberbürgermeisters teilweise von Ignoranz und Unkenntnis auf deren Seite bestimmt. Dennoch will er den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen.