Neues Deutschland vom 25.01.2009

Solidarität mit Hausbesetzern in Erfurt


Eigentümer verlängerte Ultimatum bis 15. Februar

Mit einer Demonstration bekräftigten am Sonnabend nach Angaben der Veranstalter etwa 800 Hausbesetzer und Sympathisanten ihre Forderung nach Erhalt eines besetzten Hauses in Erfurt. Die Polizei, die mit Hundertschaften aus vier Bundesländern im Einsatz war, sprach von 600 Teilnehmern. Die Demo verlief ohne Zwischenfälle.

Ein Ultimatum, nach dem die Hausbesetzer das seit 2001 besetzte Gelände verlassen mussten und das am Mittwoch abgelaufen war, hatte der Eigentümer des Geländes bis zum 15. Februar verlängert. Indes haben sich verschiedene Gruppen und Jugendverbände solidarisch mit den etwa 30 Besetzern erklärt, darunter die DGB-Jugend, die Jusos, solid und Abgeordnete der LINKEN im Thüringer Landtag. Die Besetzer haben unter anderem eine Ausstellung eingerichtet, die an die Geschichte des ehemaligen Firmengeländes erinnern soll. In der Nazi-Zeit hat deren Eigentümer, die Firma Topf und Söhne, Verbrennungsöfen für die Konzentrationslager hergestellt.