Die Aktionswoche der Hausbesetzer vom Topf &Söhne- Gelände ist vorbei. Ein kurzes Resümee.
von Casjen CARL
Besetztes Haus bleibt steht an Wänden, Pfeilern, Stromkästen. Und doch wird das Haus wohl in seiner jetzigen Art auf Dauer nicht existieren. Ein Sinneswandel beim Investor oder eine Sympathiewelle unter den Erfurtern war nicht zu bemerken.
Die Demonstration war friedlich, okay. Auch wenn damit Staus in der City einher gingen. Stadt-Guerilla-Aktionen wie lärmende Straßenbahnfahrten nervten aber sicher manchen Erfurter noch mehr. Dass aus Bayern geliehene Polizei bezahlt werden muss, drückt alle Steuerzahler, wobei Fußballfans an der Stelle nicht ins Zetern einsteigen sollten.
Der einzige wirkliche Paukenschlag blieb die Entführung von Bernd das Brot. Zeitungen von Hamburg über Berlin bis Bayern schrieben darüber, im Internet-Portal des Spiegel führte die Aktion die Klick-Hitliste bei den bunten Themen an. Dass auf diesem Portal einen Tag später ein langer Hintergrundbericht über die Ofenbauer für Auschwitz auftauchte und in dieser Woche die FAZ ebenso einen großen Beitrag über das Topf-Gelände abdruckte, diesen Effekt können sich die Besetzer schon auf ihre schwarz-roten Fahnen schreiben. Was nun fehlt ist aber die Rückgabe Bernds - warum nicht auch effektvoll im erwähnten Sinn.
Wenn die Besetzer und Unterstützer nun noch mit dem Eimer und Schwamm auf Wandreinigungs-Tour gingen, die Aktionswoche könnte vielleicht doch noch einmal die Stadtoberen zum Verhandeln bringen.