Ostthüringer Zeitung vom 02.02.2009

Bernd das Brot ist wieder da


Entführte Kult-Figur des Kinderkanals gestern in einem Keller bei Weimar entdeckt
Knapp zwei Wochen nach seiner Entführung ist Bernd das Brot, die beliebte Figur des Kinderkanals ist wieder aufgetaucht.
Die rund zwei Meter hohe Kunststofffigur wurde am frühen Sonntagnachmittag in Nohra im Landkreis Weimar zufällig in einem Kellergewölbe entdeckt, wie die Polizei der Nachrichtenagentur AP sagte und damit eine Meldung des MDR bestätigte.
Dem ersten Eindruck nach sei Bernd unversehrt. Allerdings liege die Figur und man habe zunächst nur die Vorderseite begutachten können, hieß es von der Weimarer Polizei. Die Spurensicherung sei vor Ort. Wie Bernd in das Gewölbe gekommen ist, sei noch völlig unklar. Bürger hätten die Figur zufällig entdeckt.

Der MDR meldete, Bernd habe auf einem verlassenen Kasernengelände gelegen. Der Finder habe sich erst beim Ki.Ka-Zuschauertelefon gemeldet und dann die Polizei informiert. Der Programmgeschäftsführer des Kinderkanals, Steffen Kottkamp, sagte dem MDR, er freue sich, dass die Kinder Bernd nun wiederbekommen könnten. Laut MDR wurde die Figur von der Polizei nach Erfurt zurückgebracht.
Bernd das Brot war am Mittwoch vor knapp zwei Wochen von seinem Stammplatz vor dem Erfurter Rathaus entwendet worden, wo er im Sommer 2007 als Touristenattraktion aufgestellt worden war. Eine Gruppe von Hausbesetzern, die mit dem Verschwinden des ewig griesgrämige Kastenbrots in Verbindung gebracht wurde, dementierte eine Verwicklung.
Bernd das Brot ist seit dem Jahr 2000 im Kinderkanal zu sehen. Der kurzarmige Bernd gehört nach eigenen Aussagen der Gattung des Homo Brotus Depressivus (depressiver Brot-Mensch) an. Im Jahr 2004 wurde Bernd das Brot mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet, weil er nach Ansicht der Jury das Recht auf schlechte Laune vertritt.