Hausbesetzer und Sympathisanten demonstrieren in Erfurt
Erfurt. (ddp/tlz) Auf dem Erfurter Fischmarkt haben am Samstag etwa 50 bis 60 Hausbesetzer und Sympathisanten eine Kundgebung abgehalten. Ein Sprecher der Polizei sagte, die unter dem Motto Gegen das Vergessen angemeldete Kundgebung sei bis zum späten Nachmittag friedlich verlaufen. Eine Räumung des besetzten Hauses sei nicht vorgesehen gewesen. Die Hausbesetzer müssten ihr Domizil nach den Auflagen allerdings spätestens bis zum 15. Februar verlassen.
Etwa 30 Hausbesetzer im Alter zwischen 20 und 35 Jahren wohnen seit fast acht Jahren auf dem ehemaligen Industriegelände in einem Fabrikgebäude von Topf und Söhne. Das Unternehmen produzierte im Zweiten Weltkrieg Krematoriumsöfen für die NS-Vernichtungslager. Heute gehört das Areal einem Investor, der es räumen und dort Wohngebäude, Einzelhandel und eine Erinnerungsstätte errichten will. Die Stadt unterstützt das Konzept.
Am vergangenen Mittwoch war ein Nebengebäude auf dem Industriegelände abgebrannt, das ebenfalls von den Hausbesetzern in Beschlag genommen worden war.