Thüringer Allgemeine vom 17.04.2009
Chronologie einer Besetzung
Fast auf den Tag genau vor acht Jahren wurde das Gelände von Topf&Söhne von Erfurter Jugendlichen besetzt. Mit der Räumung fand dieses Kapitel gestern seinen Schlusspunkt. TA hat eine Chronologie der Ereignisse erstellt.
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12. April 2001: Die Brache wird besetzt. Das Gelände soll als Kommunikations- und Begegnungsort für linke Initiativen und Gruppen dienen.
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6. Oktober 2002: 70 Jugendliche protestieren gegen den geplanten Verkauf des Geländes Topf&Söhne.
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13. April 2003: Die Hausbesetzer laden zu einem Rundgang über das Gelände ein. Rund 100 Gäste kommen.
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Februar 2004: Das Landesamt für Denkmalpflege stellt die historisch relevanten Gebäude des Geschichtsortes unter Denkmalschutz.
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2. Dezember 2004: Am Sorbenweg brennt es. Die Polizei meint: Brandstiftung. Zum Glück wird niemand verletzt.
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16. Dezember 2004: Wieder ein Feuer, eine große Halle brennt ab. Erneut ist von Brandstiftung die Rede.
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20. Oktober 2005: Die Landesentwicklungsgesellschaft will das Gelände kaufen.
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8. Februar 2006: Die Stadt will Geländeteile kaufen.
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27. Februar 2006: Die Kaufpläne zerschlagen sich.
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11. Dezember 2006: Ein Privatinvestor interessiert sich.
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Februar 2007: Das Gelände wird an einen Bauträger aus Mühlhausen verkauft. Dieser will einen Gedenkort einrichten und Wohnungen bauen.
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6. Oktober 2008: Die Stadt bietet den Besetzern unter Bedingungen drei Ausweichobjekte an.
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22. November 2008: 750 Menschen demonstrieren für Erhalt des besetzten Hauses.
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26. November 2008: Der Abriss der ersten Gebäude auf der Brache beginnt.
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9. Januar 2009: Die Domicil Hausbau GmbH Mühlhausen setzt eine Räumungsfrist bis zum 21. Januar.
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16. Januar 2009: Die Besetzer lehnen das von der Stadt angebotene Ausweichobjekt in der Auenstraße endgültig ab.
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24. Januar 2009: 600 Menschen demonstrieren in der Innenstadt weitgehend friedlich für das Besetzte Haus.
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4. Februar 2009: Wieder ein Großfeuer, diesmal in einem bewohnten Teil, wegen eines falsch angeschlossenen Ofens.
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21. Februar 2009: 19 Jugendliche besetzen ersatzweise ein Gebäude in der Hohenwindenstraße, räumen es aber nach Gesprächen mit dem Eigentümer wieder.
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13. März 2009: Das Landgericht verhandelt erstmals über die Räumungsklage.
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1. April 2009: Die Stadtwerke drehen den Strom ab.
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3. April 2009: Das Gelände ist umgehend zu räumen, entscheidet das Landgericht.
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16. April 2009: Die Polizeiräumt die Industriebrache