Pressemitteilung vom 30.10.2008

Eigentümer will offenbar Besetzer_innen austrocknen


Wie den Besetzer_innen in einem vor Kurzem erhaltenen Brief der Thüringer Wasser GmbH mitgeteilt wurde, hat der Eigentümer des ehemaligen Topf & Söhne Geländes in Erfurt (Domicil Hausbau GmbH & Co. KG, vertreten durch ihren Geschäftsführer Golla) veranlasst, die Wasserversorgung auf dem Gelände zum 31.10. einzustellen. Dies steht in extremen Widerspruch zu der in einem Gespräch zwischen Besetzer_innen und Herrn Golla in Aussicht gestellten "einvernehmlichen Lösung". Dazu eine Sprecherin der Besetzer_innen: "Einziger Sinn dieser inhumanen Aktion ist uns zum "freiwilligen Räumen" des Geländes zu bewegen." Die sanitäre Grundversorgung wäre nicht mehr gewährleistet. Darüber hinaus würde ein zentrales Lebensmittel trotz Einhaltung der Verträge weggenommen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass diese Maßnahme im von der UN ausgerufenem "Jahr der sanitären Grundversorgung" stattfinden soll. Inzwischen wurde sich mit der Thüringer Wasser GmbH auf eine vorübergehende Weiterführung der Wasserversorgung geeinigt. Außerdem wurde mit öffentlichen Aktionen auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht. So nahmen am 28.10. mehr als 100 Aktivisten eine Livesendung des lokalen Radiosenders "Radio F.R.E.I" mit Thema "Wem gehört die Stadt?" aus der Innenstadt Erfurts zum Anlass, mit einer Wasserkette durch die Innenstadt gegen die Wasserabstellung zu protestieren. Mitgebracht wurden Eimer, Schüsseln und Schalen. Eine lange Menschenkette brachte die gefüllten Gefäße von der Gera bis auf den Fischmarkt vor das Rathaus. Am Ende der Kette wurde mit dem Wasser eine Toilette gespült, Geschirr abgewaschen und geduscht. Danach zogen die Aktivist_innen lautstark in einer Spontandemonstration durch die Stadt. "Wir verurteilen das Vorgehen Gollas zutiefst und bedanken uns bei alle Unterstützer_innen", sagte die Sprecherin.

die BesetzerInnen eines Teils des ehemaligen Topf & Söhne Geländes