Am 24.1. demonstrierten ab 13.00 Uhr ca. 1100 Sympathisant_innen des besetzten Hauses in Erfurt gegen die drohende Räumung des Projekts auf dem ehemaligen Topf & Söhne- Gelände in Erfurt.
"Von Beginn an wurde die Demonstration massiv durch einen völlig überzogenen Polizeieinsatz behindert.", so eine Sprecherin der Besetzer_innen. So wurde beispielsweise der gesamte Bahnhofsvorplatz mit Absperrgittern eingezäunt, so dass sich die Demonstrant_innen am Ort der Auftaktkundgebung praktisch in einem riesigen Käfig wiederfanden. Alle Personen, die die Demonstration besuchen wollten, mussten umfangreiche Vorkontrollen, teilweise mit Personalienkontrolle, über sich ergehen lassen. Auch nach dem Start wurde die Demonstration zum größten Teil von einem Polizeispalier umgeben, so dass die Außenwirkung der Demonstration dadurch erheblich geprägt wurde.
Trotz alledem ließen sich die Teilnehmer_innen nicht einschüchtern und zogen lautstark und kämpferisch durch Teile der Innenstadt. Ein Zwischenstopp wurde auch bei dem neuen Thor Steinar Bekleidung verkaufenden Laden "Trondheim" in der Neuwerkstraße eingelegt. Beliebte Parolen auf der Demonstration waren "Wir bleiben alle" und "Bernd das Brot hat's vorgemacht, Widerstand bei Tag und Nacht". Auch mit vielen Transparenten wurde auf das Anliegen aufmerksam gemacht.
Es wurden 13 Personen von der Polizei in Gewahrsam genommen; den meisten wurden dabei Verstöße gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen. "Wir hoffen, dass die Demonstration dazu beiträgt eine Veränderung der Politik der Stadt und des Besitzers herbeizuführen und den weiterhin bestehenden Räumungsdruck vom besetzten Hausprojekt zu nehmen.". sagte die Sprecherin der Besetzer_innengruppe.
Die Anmelderin der Demonstration "Hände weg vom besetzen Haus Erfurt", Katharina König kritisiert aufs schärfste den maßlos überzogenen Einsatz der Polizei bei der Veranstaltung. "Dank des deeskalativen Verhaltens der Demonstrationsteilnehmer_innen ist es nicht zu Ausschreitungen gekommen, welche von der Polizei provoziert wurden." so König.
Dies wird Folgen haben: Es werden rechtliche Schritte gegen den massiven Polizeieinsatz sowie das Verhalten einzelner Polizeibeamte geprüft.
die BesetzerInnen eines Teils des ehemaligen Topf & Söhne Geländes