Pressemitteilung vom 7.2.2009

Kundgebung: Gegen das Vergessen


Am Samstag, den 07.02.09 fanden sich ab 15.00 Uhr ca. 70 Menschen zu einer Kundgebung auf dem Erfurter Fischmarkt ein, die Kritik am Abriss der Industriebrache Topf & Söhne äußerten. Dieser schreitet seit November letzten Jahres zusehends voran und bald werden alle historisch relevanten Gebäude auf dem Gelände für immer verschwunden sein. Abgesehen natürlich vom ehemaligen Verwaltungsgebäude, in dem ein kleiner städtischer Geschichtsort entstehen soll. Aber die anderen unter historischem Denkmalschutz stehenden Gebäude werden bei dem Abriss nicht verschont. Sie Stadt hatte dem neuen Investor schon im Jahre 2007 versprochen, dass er das Gelände frei für seine eigenen Zwecke benutzen kann, wenn er das Verwaltungsgebäude saniert und dort einen Geschichtsort einziehen lässt. "Wir kritisieren, dass die Verhandlungen über den Geschichtsort und den Umgang mit dem Gelände die ganze Zeit hinter verschlossener Tür stattgefunden haben und keine öffentliche Diskussion angestrengt wurde. Die abgerissenen Gebäude sind für immer verloren!" sagte einer der Besetzer. Kritisiert wurde weiterhin, dass an die Stelle der Auseinandersetzung nun die Vermarktung des Geländes treten soll. "Da wo bisher Rundgänge und Veranstaltungen zum Thema Topf & Söhne stattfanden, sollen demnächst Einkaufsmärkte stehen. Das finden wir der Geschichte des Ortes völlig unangemessen!" so eine Kundgebungsteilnehmerin.
Die vorbeigehenden Menschen zeigten an dem ausgebreiteten Material und den Informationsblättern durchaus Interesse. Einige wurden sicher dadurch abgeschreckt, dass die Polizei mit einem überzogenen Aufgebot vor Ort war. Mehr als zehn Polizeibusse konnten gezählt werden, sowie ein Kamerawagen, der direkt neben der Kundgebung stand, wo es allerdings nichts zu filmen gab, außer dem Verlesen von Redebeiträgen.

die BesetzerInnen eines Teils des ehemaligen Topf & Söhne Geländes