Auf dem Erfurter Anger haben sich soeben rund 500 Menschen eingefunden, um gegen die Räumung des Besetzten Hauses Erfurt zu demonstrieren. Heute morgen gegen 6 Uhr wurde das seit acht Jahren existierende sozial-politisch-kulturelle Projekt auf dem ehemaligen Topf & Söhne- Gelände brutal von der Polizei geräumt. Mehreren der Festgenommenen wurde der ihnen zustehende Anruf mit einer Anwält_in verweigert, ebenso die Möglichkeit, auf Toilette zu gehen.
Seit 8 Uhr findet auf dem Anger bereits eine Dauerkundgebung statt, auf der sich bis zu 120 Leute aufgehalten haben um ihren Unmut über die Räumung zu bekunden. Auch in anderen Städten verleihen Menschen ihrer Wut und Fassungslosigkeit Ausdruck. So mussten heute morgen in Weimar mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr ausrücken um brennende Container zu löschen. Bundesweit finden Solidaritätsdemonstrationen statt, wie zum Beispiel in Göttingen oder Hamburg.
"Die Kundgebungen und Demonstrationen in Erfurt und die Solidaritätsaktionen in anderen Städten zeigen, dass das besetzte Haus ein Ort war, der vielen Menschen am Herzen lag und dessen Räumung sie wütend macht." so Anette Wegemann, Sprecherin des Besetzten Hauses.
die BesetzerInnen eines Teils des ehemaligen Topf & Söhne Geländes