Abgrenzung zum Bauwagenplatz, April 2004


Das Projekt besetztes Haus grenzt sich hiermit vom Bauwagenplatz ab.

Gründe: 1. Ausschlaggebend für diesen Schritt ist der Vorfall der sich neulich auf "unserem" Gelände ereignete:
Eine Person, die die WG im Haus bewohnt, hing, aus welchen Gründen auch immer, eine Stars and Stripes-Fahne gut sichtbar in ihr Fenster. Worauf Leute von denen einige den Bauwagenplatz bewohnen, das Fenster attackierten - es wurde mit Scheiße und Diabolos beschoßen.
Auf die politischen Hintergründe zur Fahne soll hier nicht eingegangen werden, vielmehr ist zu bemerken auf was für einer Ebene "Kritik" geübt wurde. Anstatt die Diskussion zu suchen, stellte sich eine Gruppe auf den Hof und schoß mit einem Gewehr auf das Fenster was für uns eine nicht tragbare Symbolik darstellt. Die Person die das Zimmer bewohnt fühlte sich bedroht und hatte Angst.

2.Über die gesammten drei Jahre, welche das Gelände jetzt besetzt ist, bestand von eigentlich allen Menschen auf dem Bauwagenplatz kein Interesse an einer gemeinsamen Organisierung und inhaltlichen Auseinandersetzung zwischen Haus und Bauwagenplatz.
Immer wieder versuchte das Hausplenum die Leute vom Bauwagenplatz zu animieren, unzählige Einladungen zu Plena und Diskussionen wurden geschrieben. Auch wenn einige Einladungen wahrgenommen wurden, zu einem regelmäßigem Treffen kam es jedoch nicht. Was darauf schließen lässt, daß es den meisten Leuten vom Bauwagenplatz "nur" um den Wohnraum auf dem Gelände geht. Das Hausplenum hat den Anspruch ein politisches Projekt zu sein, welches unter anderem die Geschichte des Geländes thematisiert und so versucht, der besonderen Vergangenheit dieses Ortes gerecht zu werden.

3. Es gibt im besetzten Haus ein regelmäßiges, wöchentlich stattfindendes Treffen, das Hausplenum.
Auf dem Hausplenum werden Punkte besprochen, welche das gesammte besetzte Gelände (Haus & Bauwagenplatz) betreffen. Jedoch nehmen keine Menschen die den Bauwagenplatz bewohnen daran teil. Das heißt, daß über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Wenn soetwas mal passiert ist es vertretbar, (da es Möglichkeiten gibt, alle die es sonst noch betrifft anzusprechen) aber über drei Jahre hinweg nicht. Für das Hausplenum ist es in Zukunft nicht mehr tragbar, für andere permanent mitzuentscheiden, da dies authoritäre Strukturen stärkt anstatt sie abzubauen.

Es gibt also weder eine gemeinsame inhaltliche Basis noch Bemühungen eine zu erlangen was das Hausplenum dazu veranlasst sich vom Bauwagenplatz abzugrenzen. Das bedeutet daß wir in Zukunft bei Entscheidungen wie z.B. einer eventuellen Räumung und unserem Verbleib, nur noch für das Haus entscheiden.
Unterschriften unter Stellungnahmen oder Flyer (besetztes Haus, das Hausplenum...) treffen also auch nur noch auf das Haus bzw. das Hausplenum und nicht auf den Bauwagenplatz zu. Gemeinsam genutzte Anschlüsse wie Strom und Wasser werden wir uns nach wie vor teilen. Die Abgrenzung schließt selbstverständlich nicht aus, daß sich weiterhin Leute die den Bauwagenplatz bewohnen beim Hausplenum einbringen können.


Die BesetzerInnen des ehemaligen Topf & Söhne Geländes